33. Entspannungstherapiewoche auf Sylt
(27. April bis 4. Mai 2019)

Es war wieder soweit. Zwei Jahre waren vergangen und nun trafen sie sich zur mittlerweile 33. Entspannungstherapiewoche (ETW) nach dem Motto „10 Jahre DG-E: Prävention im Rhythmus des Lebens.“ Die inzwischen als „Kultklassiker“ der Entspannungsszene zu bezeichnende Workshoptagung wartete auf mit einer großen Fülle von insgesamt 14 Vorträgen, diversen Kurz- und Standardformat-Workshops sowie musikalischen Highlights aus dem meditativen und Unterhaltungsgenre. Aber nach wie vor stand nicht nur die Wissensvermittlung und die Neugier auf neue Inhalte im Vordergrund sondern die persönliche Begegnung der vielen regelmäßigen Teilnehmer untereinander, das Auftanken in einer schnelllebigen Welt, das Entschleunigen sowie das Genießen der einzigartigen Herberge in den Dünen mit direktem Zugang zum Strand – auch bekannt als Akademie am Meer. Schön, dass wir unser 10-jähriges Bestehen parallel zum 100 Jahre Jubiläum von Klappholttal dort begehen konnten.

…ganz ♥lich allen Kolleginnen und Kollegen, die zum hervorragenden Gelingen beigetragen haben,
wie zum Beispiel folgende:
DP/PP Dr. Claudia China, Lübeck (Tagungsorganisation und -leitung)
Vera Brenner, Hamburg (Assistenz der Tagungsleitung)
DP/PP Björn Husmann, Bremen (wissenschaftliche Tagungsleitung, Tagesvorsitz)
DP Prof. Dr. Wolf Polenz, Hamburg (Tagesvorsitz)
…und vielen, vielen anderen Mitwirkenden mehr.

Mitgliederversammlung auf Sylt (1. Mai 2019)
Am 01.05.2019 fand planungsgemäß die jährliche Mitgliederversammlung der DG-E e.V. statt. Fast schon traditionell kamen insgesamt 60 Personen im Ahlbornsaal von Klappholttal für das Vereinsregularium zusammen. Neben einem Bericht über die Aktivitäten und einer Entlastung des bisherigen Vorstandes wurde ein neuer Vorstand (s.u.) gewählt, der neue Haushaltsplan verabschiedet und mehrere Anträge beschlossen. Näheres zu den Anträgen ist nachzulesen im MV Protokoll (Link einfügen).

Neuer Vorstand nach der Wahl der Mitgliederversammlung vom 01.Mai.2019

  • Erster Vorsitzender: Dipl.-Psych. Dr. Oliver Nass
  • Stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeisterin: M. Sc. Psych. Eva Merotto
  • Vorstandmitglied und Schriftführerin: Dipl.Psych. Susanne Arp
  • Vorstandsmitglied Dipl.-Psych., Dipl.-Päd. Wolf-Ulrich Scholz M.A

Plenarvorträge

Prävention und Gesundheitsförderung – (k)eine Aufgabe für Psychotherapeutinnen?
Prof. DP Wolf Polenz

Krisen entkrampfen – Entspannung als „geistige Haltung“ bis zum Sterbeprozess
Prof. DP Eike Buchmann,

Sophrologie… oder Entspannung auf französische Art
Dr. rer. Nat. DP Gilles Michaux,

Diagnostik und Therapie von ADHS und ADS im Erwachsenenalter
DP Thomas Klos,

Onlinesucht und Medienkompetenz
DP/KJP Dr. Oliver Nass

„Existentialwerte“ bei J. H. Schultz: Was meint Selbstverwirklichung durch Entspannungsverfahren?
DP Björn Husmann, Bremen, www.bjoern-husmann.de

Agilität, metische Intelligenz und Entspannung
DP DPäd Wolf-Ulrich Scholz

Von der Panik zur Gelassenheit. Mit der Raubtiermentalität von Mobbingtätern umgehen lernen
DP Eckard Nass und Päd. Elvira Nass

Von Mesmer zur romantischen Psychologie des Unbewussten
Prof. Dr. Karl Baier, A-Wien, homepage.univie.ac.at/karl.baier

Entspannen mit Musik
Caspar Harbeke und Silke Hausser
Einen Ausschnitt aus dem den Vortrag begleitenden Konzerts finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=-33VClefeWs

Die neuen Ängste – und wie wir sie besiegen können
DP Dr. Georg Pieper

Slow-paced breathing als Abendritual für Kinder mit ADHS und deren Eltern
Master-Studentin: Valeria C. Eckardt, Deutsche Sporthochschule Köln, Psychologisches Institut, Abteilung Leistungspsychologie

Mentales Training (MT) – was ist es wirklich?
Dr. Renate Mathesius

Autogenes Training (AT) und Hypnose in der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) 1945 – 1995
Dr. med. Wolf-Rainer Krause

Workshops

W1 Sophrologie praktisch: dynamisch entspannen!  
Dr. DP Gilles Michaux, Luxembourg
Die Sophrologie ist ein von dem südamerikanischen Psychiatrieprofessor Alfonso Caycedo entwickeltes Entspannungskonzept, das verschiedene Entspannungsprinzipien (aus Hypnose, AT, PR usw.) integrativ miteinander kombiniert und vor allem in französischsprachigen Ländern weit verbreitet ist. Durch die Kombination mentaler (d. h. suggestiver, imaginativer) und körperorientierter Entspannungssequenzen ergibt sich eine aktiv, dynamische Form der Relaxation. Im Kurzworkshop werden die Basisübungen der Sophrologie selbsterfahrend vermittelt. Vorkenntnisse in AT oder PR sind keine erforderlich.

W3 Imaginatives Überschreiben und Imaginative Konfrontation
DP Wolfgang Beth, Nürnberg
Therapeutisch eingesetzte Imagination hat Vorläufer in Geschichte verschiedener Völker.
Im klinischen Bereich zielt sie meist auf Gedächtnisinhalte (script of memory), die mit gegenwärtigen Problemen assoziiert sind.
In dem Workshop sollen die Teilnehmer ausführlich Gelegenheit bekommen, das aus der Schematherapie bekannte Imaginative Überschreiben an eigenen Lebensthemen kennenzulernen und zu üben. Ergänzend dazu werden einige Ansätze der Imaginativen Konfrontation vorgestellt und ebenfalls in praktische Übungen einbezogen.

W 9 Klinische Hypnose – Supervision 
DP Daniel Wilk, Breisach
Besprechung und Erprobung von Basisregeln und Verhalten in der Hypnose. Die Supervision soll der Klärung von schwierigen Situationen und der Praxisberatung dienen. Voraussetzung: Eigene Erfahrungen in der Anwendung der Hypnose.

W 10 ADHS und ADS im Erwachsenenalter
DP Thomas Klos, Erlangen
Bei der Hälfte der Kinder mit ADHS persistiert die Störung in das Erwachsenenalter. Viele Patienten mit ADS werden in der Kindheit nicht diagnostiziert und erscheinen mit atypischen Depressionen, Selbstwertproblemen, Ängsten oder Suchterkrankungen in der ambulanten Psychotherapie.  Der Workshop vermittelt auf dem Hintergrund der aktuellen Studienlage differenzierte Informationen zum Erkennen und Behandeln von ADHS und ADS in der Praxis. In den Unterrichtseinheiten zur Diagnostik geht es um die Ableitung von diagnostischen Hinweisen aus den neurobiologischen Grundlagen der Störung, sowie um Standarddiagnostik und die Analyse von Grundschulzeugnissen. Ein weiteres Thema ist die Differenzialdiagnostik zur Abgrenzung der AD(H)S von anderen psychischen Störungen wie der Borderline-Störung, bipolarer Störung oder Aufmerksamkeitsstörungen bei Depression. Es werden neuropsychologische Verfahren zur Sicherung der Diagnose vorgestellt.
In den Unterrichtseinheiten zur Therapie werden Coaching, Achtsamkeitsübungen, und verhaltenstherapeutische Ansätze für die Behandlung in Einzel- und Gruppentherapie behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Neuropsychopharmakologie spezifischer Medikation. Auf die Studienlage zur Effektivität von Neurofeedback und alternativen Behandlungsmethoden kann auf Wunsch eingegangen werden.

W 11 Taiji und Qigong zur Prävention emotionaler Überlastung
DP,DPäd Wolf-Ulrich Scholz, FrankfurtM
Taiji und Qigong als Achtsamkeitsmethoden in Bewegung sind nicht bloß zur allgemeinen Körperertüchtigung und als bewegungsmeditative Entspannungsmethoden geeignet sowie – in Kombination mit verschiedenen Psychotherapieverfahren – therapeutisch einsetzbar, sondern auch zur Prävention emotionaler Überlastung sowohl für sich als auch als Bestandteil von Stressmanagement-Programmen (wie z.B. das MMSK-Training) tauglich. In diesem Workshop werden exemplarisch einige Taiji- und Qigong-Übungen praktisch vermittelt, die zur Prävention für verschiedene Formen emotionaler Überlastung geeignet sind und deren Rationale erläutert. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

W12 Heilsame Klänge für Körper, Geist und Seele. Entspannung durch Körper, Atem und Stimme in Achtsamkeit          
Christian Bollmann Nürmbrecht
Der spielerische musikalische Umgang mit Atem, Stimme und Bewegung, die Wahrnehmung und verfeinernde Erfahrung mit gesungenen und gespielten Obertönen, einfachen mantrischen Gesängen und Körperrhythmen harmonisiert unser ganzes organisches und feinstoffliches System und unsere Gedanken. Im Erlebnis des Klanges der eigenen Stimme, getragen und unterstützt vom Klang der Gruppe, erfahren immer wieder Teilnehmer tiefes Berührtsein und die zentrierende, transformierende und heilsame Kraft des Singens aus dem Herzen. Im Umgang mit der Kraft der Elemente, Reinigung, Klärung, Aktivierung und Harmonisierung der Energiezentren (Chakren), durch Klangbehandlung mit Obertoninstrumenten und Klangheilkreise erfahren wir eine tiefe Berührung mit uns Selbst. Wir öffnen behutsam innere Klang- und Bewusstseinsräume und lassen uns durch den Klang auf den Weg der Selbstheilung und innerer Wandlung führen.
Ergänzend schöpfen wir aus einem großen Repertoire Heilender Lieder, Mantren und Kreistänze

W 14 Einführung in Iyengar Yoga
Prof. Dr. Karl Baier, Wien
Iyengar Yoga ist eine weltweit verbreitete Schule des modernen Yoga. Sie hat ihren Namen von ihrem Schöpfer, dem aus Südindien stammenden Yogalehrer BKS Iyengar.  Im Zentrum dieses Yoga stehen Haltungs-, Atem- und Entspannungs-übungen. Iyengar Yoga ist für seine präzisen Anleitungen bekannt. Die Übungen werden an die Fähigkeiten der einzelnen Übenden angepasst. Sie erweitern die Beweglichkeit und vertiefen das Wohlbefinden durch eine subtile Spannungs-balance. Die Entspannungs- und Atemübungen führen außerdem zu einer Erfahrung meditativer Ruhe und Stille.
Der Workshop vermittelt Basiswissen in Bezug auf die Techniken der Körperarbeit im Iyengar Yoga. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

W17 Bedürfnisse in Balance – Orientierung im Stressgeschehen. MMSK
DP Dr. Renate Mathesius, Markkleeberg
Die Bedürfnis- und Wertestruktur einer Person ist für ihr Stress-erleben (z.B. Bewertung von Stresssituationen), ihr Handeln und Verhalten im Stressgeschehen (z.B. Entscheidungen treffen), aber auch für eine gesundheitsförderliche Spannungsregulation (z.B. Achtsamkeit) von besonderer Bedeutung und stellt deshalb ein zentrales Thema im multimodalen Stresskompetenz-Training (MMSK) dar. Im WS nehmen Übungen zur Selbstreflexion/Selbstwahrnehmung hinsichtlich der persönlichen Bedürfnis- und Wertestruktur einen besonderen Raum ein. Ausgehend davon werden–in der Gruppe besonders interessierende-Schwerpunkte zum Zusammenhang von Bedürfnissen/Werten und Stressgeschehen herausgearbeitet und beispielhaft bearbeitet.  Themen könnten sein: Bedürfnisse und die grundlegenden Verhaltensstrategien „Verändern und Akzeptieren“; die „Passfähigkeit“ zwischen Bedürfnissen und persönlichen Zielen; Balance oder Widersprüche zwischen „meinen und deinen“ Bedürfnissen; welche Einflüsse haben im Lebensverlauf zur Herausbildung der persönlichen Bedürfnis- und Wertestruktur beigetragen, lassen sich im Altersgang Veränderungen beobachten?

W19 Die Kunst des Wertschätzens
DP Dr. Claudia China, Lübeck
Was liegt uns wirklich am Herzen? Wofür wollen wir unsere Lebenszeit und Energie einsetzen? Was macht unser Leben lebenswert? Wie können wir uns für die Menschen und Dinge einsetzen, die uns wichtig sind, wenn das Leben uns schwer lösbare Herausforderungen präsentiert wie chronische Erkrankungen, schwerwiegende Verletzungen und Behinderungen? Im Kontakt mit den eigenen Werten sein, einer der Kernprozesse der Akzeptanz- und Commitment Therapie, ermöglicht es, im Jungle der Lebensereignisse und Schwierigkeiten, immer wieder den eigenen Weg zu finden. Dieser Workshop vermittelt mit einem hohen Selbsterfahrungsanteil Möglichkeiten im Einzel- und Gruppensetting Kontakt zu den eigenen Werten aufzunehmen.

W20 Einführung in die Compassion Focused Therapy
Dr. Herbert Assaloni, Winterthur
Die Compassion Focused Therapy wurde von Prof. Paul Gilbert insbesondere in der Arbeit mit Menschen, die an ausgeprägter innerer Selbstkritik und Scham litten, entwickelt. Er hat die therapeutische Wirkung von Mitgefühl (und Selbstmitgefühl) erforscht und einen integrativen therapeutischen Ansatz begründet, der auf den Neurowissenschaften der Affekte, der Bindungsforschung, der Evolutionspsychologie, Elementen der buddhistischen Psychologie und der kontextuellen Verhaltenswissenschaften beruht.
Das theoretische Modell von Mitgefühl, das der CFT zugrunde liegt, beinhaltet die Fähigkeit, sich dem Leiden in uns und in anderen zuzuwenden, sich einzufühlen, das Leiden selbst und dessen Ursachen zu verstehen und die Fertigkeiten, das Leiden in uns und in anderen zu beruhigen und zu lindern.
Die Herstellung einer affiliativen therapeutischen Beziehung, Vermittlung eines evolutionären Modells der Emotionsregulation und das Training von Praktiken, die eine freundliche und unterstützende Beziehung zu sich selbst und anderen fördern, steht im Zentrum der CFT. Diese Elemente können gut auch in andere therapeutische Verfahren integriert werden.
Im Workshop werden die Prinzipien und Prozesse der CFT systematisch vermittelt und miteinander geübt. Besonderes Augenmerk wird auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung, auf mitfühlendes Verstehen, achtsames Gewahrsein und konkrete Übungen zur Kultivierung von Mitgefühl gelegt.

W21 Spannungsregulation für Zwischendurch. MMSK    
Wolf-Ulrich Scholz, Frankfurt/M.
In diesem Workshop werden kurze Entspannungstechniken vermittelt, die in weniger als 5 Minuten – also auch in kleineren Arbeitspausen – zwischendurch einsetzbar sind. Dabei werden auch jeweils die situativen Indikationen im Hinblick auf Arten von Stressoren vor der Entspannungspause und voraussehbarer Anforderungen nach der Entspannungspause für eine konkrete Auswahl einer dieser eher psychosomatisch oder somatopsychisch wirkenden lockeren Entspannungstechniken besprochen.

W22 „Erwarte das Unerwartete!“ Spontaneität, Kreativität, Flexibilität mit Übungen und Konzepten aus dem Improvisations-Theater

Martin Esters, Fast Forward Theatre, Marburg
Im Smalltalk oder in der handfesten Lösung von Problemen, in der Vernetzung oder in der Entwicklung neuer Ansätze: Zu unseren grundlegenden und ausschlaggebenden Fähigkeiten gehören Spontaneität, Kreativität und Flexibilität. Manche Menschen scheinen davon mehr zu haben als andere. Wir sagen: Alles eine Frage der Übung.
Dieser Workshop zeigt Ihnen Strategien und Methoden, die eigene Spontaneität zu entdecken und flexibler reagieren bzw. kreativer agieren zu können, und das mit Leichtigkeit und Spaß. Nicht zuletzt geht es darum, den Zensor im Kopf zu umgarnen und auf die Seite der Kreativität zu ziehen. Und zwar nicht primär für die Bühne, sondern für Beruf und Alltag. Sie werden sich in bekannten und unbekannten (Spiel-)Situationen wiederfinden, die diese Fähigkeiten hocheffektiv trainieren und für garantierte Aha-Effekte sorgen. Und Sie werden viel lachen – versprochen!

W23 „Malen und Tappen“ und Traumanarrativ
DP Dr. Georg Piepe, Marburg & DP Frank Zimmermann, Darmstadt
In der täglichen psychotherapeutischen oder pädagogischen Arbeit sind die Behandler immer wieder mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen konfrontiert, die belastende oder traumatische Erlebnisse in ihrer Biografie haben, auch wenn sie nicht direkt mit posttraumatischen Belastungsstörungen imponieren. Eine regelrechte Traumatherapie ist aus verschiedenen Gründen oft nicht leistbar, sei es auf Grund mangelnder Ausbildung der Behandler, unzureichender Zeit, oder institutioneller Beschränkungen.  Häufig werden dann die erlebten Belastungen/Traumatisierungen nicht thematisiert aus Angst etwas falsch zu machen oder zu retraumatisieren.
Die schonsame Technik „Malen und Tappen“ in Kombination mit der Erstellung eines Narrativs kann bei diesen Zielgruppen eingesetzt werden, um die Verarbeitung sehr belastender und traumatischer Erlebnisse anzustoßen und zu erleichtern. Ein auf der traumatherapeutischen Methode EMDR beruhendes Verfahren der bilateralen Stimulation hilft bei der Entwicklung einer veränderten Sichtweise auf dieses Ereignis und der damit verbundenen Emotionen. Die bilaterale Stimulation wird mit „Tappen“ vorgenommen und selbständig unter Anleitung durchgeführt. Notwendige Traumatherapie kann und soll dadurch nicht ersetzt werden, aber das Gefühl, kompetent und selbstwirksam mit den erlebten Belastungen umgehen zu können, kann deutlich gestärkt werden.
Folgende Themen werden im Kurs behandelt:
•    Überblick über Stabilisierungs- und Therapiemaßnahmen bei traumatisierten Kindern und Erwachsenen
•    Konfrontation oder Vermeidung?
•    Dem Grauen eine Geschichte geben – das Traumanarrativ
•    Die Wirkweise bilateraler Stimulation in der Traumabehandlung
•    Die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse durch Malen und Tappen – Beispiele und Technik
•    Eigene Erfahrungen und praktische Übungen zum Anleiten der bilateralen Stimulation
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit dem Traumanarrativ und „Malen und Tappen“ zu machen. Die Inhalte der persönlichen Erlebnisse können in der Gruppe besprochen werden aber auf Wusch auch anonym gehalten werden.

W26 Yoga für Psychotherapeuten – die Arbeit mit Chakren
DP Thomas Richter, Bielefeld
Die Philosophie des Yoga ist nicht nur uralt, sondern in manchen Teilen auch erstaunlich modern. Besonders das Konzept der Chakren/Chakras, eine Art Energiezentren, das schon in den 3000 Jahre alten indischen Veden beschrieben wurde, ist für uns Psychotherapeuten hoch interessant: Hier gehen alte indische Weisheit und aktuelle Psychotherapie eine ideale Verbindung ein!
Unser Workshop wird theoretische Hintergründe aufzeigen, jedoch zu wesentlichen Teilen aus praktischen Yogaübungen bestehen, in denen die Wirkung auf die Chakren auch am eigenen Körper erlebt werden können.   

W27 Kraftquelle Musik „How making music benefits your brain“
Dipl.Ing. Caspar Harbeke, Bad Zwesten
Emotion, Spaß, Salutogenese – Musik hören und Musik machen gehört seit Jahrtausenden zu den elementaren Erlebnissen. Dem wollen wir in diesem Workshop auf den Grund gehen. Egal ob für die eigene Erfahrung oder bei Interventionen in Therapie und Coaching, in diesem Workshop können sie erlebnisnah kennenlernen, wie man auch ohne musikalische Kenntnisse gemeinsam Musik machen kann. Gezielt eingesetzte Musik weckt Emotionen, verbindet und bewegt uns unaussprechliche Themen auszudrücken, stimuliert Glückshormone und kann uns in tiefe Entspannungszustände führen. Musikinstrumente stehen zur Verfügung.

W28 Imagination in der Psychotherapie
Dr. DP/PP Juliana Matt, Berlin
Alle großen Psychotherapieverfahren arbeiten mit Imaginationen. Die Arbeit mit Imaginationen erleichtert die Therapie. In dem Seminar werden die Grundlagen der Imaginationsarbeit, deren sprachliche Gestaltung sowie verschiedene Ansätze wie die räumliche und zeitliche Dissoziation, Kameratechniken, Veränderung der Größe oder Intensität von Problemen, Wegpacktechniken, Modellbildung (Modellsituationen und Modellverhalten), Ressourcenaktivierung und die Vorstellung von Lösungen dargestellt und eingeübt.
An Beispielen wird die Konstruktion von Imaginationen erklärt und deren Anwendung bei Ängsten, Depressionen, Burn-out, Schmerzen und psychosomatischen Beschwerden dargestellt und eingeübt. Die vorgestellten Imaginationen sollen von den Kursteilnehmern in Kleingruppen eingebt und auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Zuletzt wird noch die Arbeit mit Metaphern und Geschichten gezeigt.

W30 „In die Sonne schauen“ Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Sterben in der Psychotherapie
DP Dr. Dietmar Ohm, Lübeck
Es findet sich nicht nur bei Sigmund Freud die Auffassung, dass in Bezug auf Tod und Sterben Verdrängung eine große Rolle spielt. In der Psychotherapie spielen daher häufig Probleme und Symptome eine Rolle, bei denen es um verdrängte Todesängste geht. Aufgrund lebensbedrohlicher Erkrankungen kann es allerdings sein, dass die Verdrängungsversuche nicht mehr aufrechterhalten werden können oder auch, dass Menschen sich direkt mit dem Unvermeidlichen auseinandersetzen wollen. In ganz besonderer Weise betrifft dies das Gebiet der palliativen Betreuung und Begleitung. Zudem stellt sich die Frage: Befinden wir uns nicht immer im „letzten Lebensabschnitt“? Die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit muss nicht nur zu Angst, Ohnmachtsgefühlen und Schrecken führen. Vielmehr liegt hierin die Chance eines „Weckrufes“. Ein Weckruf, der dazu beitragen kann, sich nicht nur Leben in die verbleibenden Jahre zu bringen. Im Workshop wird neben anderen psychologischen und philosophischen Ansätzen u. a. der Ansatz der existentiellen Psychotherapie nach Irvin Yalom dargestellt und beleuchtet.

W35 FAP (Functional Analytic Psychotherapy). Mit Offenheit und Warmherzigkeit in Beziehung gehen
DP Ralf Steinkopff, Berlin
Die FAP geht davon aus, dass sich alle psychischen Störungen in Beziehungen ausdrücken, unabhängig von der Frage, ob dies nun Ursache oder Wirkung ist.
Kernkonzept und zentrales Ziel der FAP ist die Fähigkeit zur Herstellung sicherer Beziehungen. Nähe zwischen zwei Personen entsteht dann, wenn beide sich ihrer Motive, Bedürfnisse und Ängste bewusst sind, eine sich der anderen damit öffnet und verletzlich zeigt und die andere darauf wertschätzend reagiert. Häufig entstehen dadurch dann auch reziproke Prozesse der Selbstöffnung und Anerkennung.
Da die therapeutische Beziehung im Hier und Jetzt der therapeutischen Sitzung stattfindet, kann hier am wirkungsvollsten neues Verhalten ausprobiert und übernommen werden. Dies geschieht immer im Rahmen einer Funktionsanalyse: Welches Beziehungsverhalten ist für diese Klient*in neu und erwünscht? Welchen problematischen Beziehungsmustern folgt sie, und was wäre ein anderer, mutiger Schritt für sie?
Immer wieder werden Parallelen in der Beziehung zu anderen mit der Beziehung im Therapieraum gesucht und in beiden Richtungen bearbeitet.
Das erfordert von der Therapeut*in ein hohes Maß an Authentizität und funktionaler Selbstoffenbarung. Der Therapieprozess wird dadurch sehr lebendig, emotional und intensiv.
Im Workshop wird der therapeutische Ansatz erläutert und demonstriert. Der größte Teil wird in praktischen Übungen stattfinden, die die Bereitschaft zur Selbstöffnung und deren Anwendung in der eigenen psychotherapeutischen Arbeit fördern.

Offener Morgen-WS Yoga: Achtsam und wach den Tag beginnen
DP Thomas Richter, Bielefeld
Yoga ist nicht nur eine Entspannungsmethode und auch nicht einfach Gymnastik, sondern ein komplexe, wissenschaftlich inzwischen gut überprüfte Methode mit vielfältigen positiven Wirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Wir werden mit unseren Yogaübungen (Asanas und Pranayama) den Kreislauf anregen, die Muskulatur dehnen, kräftigen und achtsam den Tag beginnen. Yoga-Beginner können einmal hinein schnuppern in dieses differenzierte Übungssystem, Geübtere die eine oder andere Übung auffrischen. Und alle werden am Schluss hellwach in den neuen Tag gehen!

Offener Mittags-WS Aktivmeditation „Vier Himmelsrichtungen“
DP Bernd Kuchenbecker, Lüneburg
 „Meditation of the directions“ des marokkanischen Sufi Lehrers und Psychologen Jabrane Sebnat ist seit den Achtzigern im therapeutischen und Gruppen-Kontext eine populäre Bewegungsmeditation, die Elemente des Derwischtanzes, des rhyth-mischen Atmens „Dhikr“ mit Anklängen anderer Traditionen verbindet. Sie eignet sich gut, um sich auszurichten, zu spüren, Balance zu finden, abzugrenzen bei gleichzeitiger Offenheit. Wir werden sowohl die klassische Form zur melodisch-fließenden Trommel-Piano-Musik praktizieren als auch im Freien Varianten kennenlernen, geleitet allein vom tönenden Atemrhythmus.

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